Was ist DMSO?
Eine einfache, kostengünstige und natürliche Flüssigkeit, die rasche Regeneration und Regulation bewirkt, sie gehört in jede Hausapotheke.
Es liegt wieder im Trend, bei akuten und chronischen Symptomen sowie zum Erhalt und zur Wiedererlangung von Schönheit und Wohlbefinden, Natursubstanzen eigenverantwortlich und eigenständig anzuwenden – ganz so, wie das unsere Urgroßmütter und -väter auch getan haben. Aus lange bekannten Mitteln wie Magnesiumsalzen, Kohle, Borax, Selen, Milchsäure, Natron und anderen Basensalzen, Furfural, Silber, Zinksalz, Wasserstoffperoxid, Meerwasser, Schwefel, Eigenurin, Lugol‘sche Lösung, Schleimzucker, Petroleum, Heilerde und anderen Stoffen entsteht ein wundervoller und individueller Gesundheitswerkzeugkasten. Da hinein gehören ebenso wichtige Pflanzen wie Beifuß, Mariendistel, Weißdorn, Karde sowie andere Naturmaterialien wie Propolis und Weihrauch.
Dimethylsulfoxid, DMSO, stellt in diesem Gesundheitswerkzeugkasten das Dachmittel dar. Es bietet die breiteste Palette an harmonischen Wirkungen und lässt sich mit allen anderen Naturheilmitteln mischen und sinnvoll kombinieren. DMSO verbessert deren Wirksamkeit beziehungsweise Transport im Körper und ermöglicht synergistische Heileffekte. Und schließlich ist DMSO das beste Lösemittel für Auszüge von Pflanzen- und Naturmaterialien, denn es nimmt sowohl wasser- als auch fettlösliche Inhaltsstoffe auf! Einzigartige Eigenschaften also, in einer einzigen simplen Flüssigkeit vereint. Das einfache Wissen um Handhabung, Möglichkeiten und Anwendung von DMSO ist jedoch längst nicht allen bekannt.
Was ist DMSO?
Dimethylsulfoxid, abgekürzt DMSO, ist eine natürliche Schwefelverbindung, die früher hauptsächlich aus Holzbestandteilen (Lignin) im Rahmen der Zellstoff- und Papierherstellung gewonnen wurde. DMSO kommt im Regenwasser vor, da Meeresplankton im Rahmen seines Stoffwechsels aus vulkanischem Schwefel ein organisches Sulfid erzeugt, das der belebten Natur überhaupt erst die Bildung von bestimmten essentiellen Aminosäuren ermöglicht. Dieses sogenannte Dimethylsulfid, DMS, entsteht dabei in riesigen Mengen, wovon mehr als 30 Millionen Tonnen pro Jahr an die Erdatmosphäre abgegeben werden. Eine Rohstoffdienstleistung also, die ozeanische Mikroorganismen für den globalen Schwefelkreislauf erbringen. Inzwischen gibt es, da der weltweite Bedarf an DMSO sehr hoch ist, industrielle Herstellungsverfahren, die eine höhere Reinheit des Dimethylsulfoxids liefern. Pharmazeutisch zertifiziertes DMSO mit der Bezeichnung DMSO Ph. Eur. (Europäisches Arzneibuch) ist dadurch inzwischen freiverkäuflich und preisgünstig in vielen Internetshops erhältlich.
DMSO wird nach Einnahme oder Anwendung im Körper zum größten Teil in eine weitere organische Schwefelverbindung umgewandelt, die auch als MSM bekannt ist. Nur ein sehr kleiner Teil des aufgenommenen DMSO, circa 1 Prozent, wird in das ursprüngliche Dimethylsulfid zurück verwandelt, welches, wie andere natürliche Sulfide auch, einen für Menschen ungewöhnlichen Geruch hat. Wir scheiden es über die Atemluft aus. Da die mittlere Verweilzeit von DMSO im Körper etwa 1,5 Tage beträgt, verschwindet der Geruch nach zwei Tagen wieder. Diese Vorgänge kennen wir auch vom Knoblauch. Der Geruch beim DMSO wird sehr unterschiedlich beschrieben, jedoch meist als austernartig bezeichnet.
Entdeckung der Wirkungen von DMSO
DMSO als Substanz wurde bereits 1866 von einem russischen Chemiker entdeckt. Da es sich bei Raumtemperatur um eine Flüssigkeit handelt und diese erstaunlicherweise sowohl Salze als auch fettlösliche Stoffe aufnimmt, wird es als Lösemittel in Laboratorien sehr geschätzt. Anfang der 1960er Jahre untersuchte ein US-amerikanischer Forscher die Überlebensrate von Transplantationsgewebe in verschiedenen Aufbewahrungsflüssigkeiten. Er stellte verwundert fest, dass Mischungen, die DMSO enthalten, offenbar die Zellen stabilisieren und regenerieren. Ein Jungbrunnen im Reagenzglas war gefunden und ein ergiebiges Forschungsfeld eröffnet. In tausenden medizinisch-wissenschaftlichen Veröffentlichungen werden seit dieser Zeit die vielfältigen Wirkungen von DMSO als Heilmittel beschrieben.
Wichtige Heilwirkungen von DMSO
- Löschung von Entzündungen, Radikalfänger
- Geweberegeneration, Verbesserung Wundheilung, Glättung von Narben
- Zellschutz, Erhöhung der Sauerstoffsättigung
- Stabilisierung des vegetativen Nervensystems
- Schmerzlinderung, Muskelentspannung
- Gefäßerweiterung, Optimierung der Fließeigenschaft des Blutes
- Beschleunigung Transportvorgänge
DMSO als Kanalöffner
Bemerkenswert ist, dass DMSO sehr rasch in alle Bereiche des Körpers flutet und biologische Membranen mühelos überwindet. Man erreicht damit also auch Verteilungsräume, die sonst schwierig zugänglich sind, wie etwa Gelenkkapseln, Knochenmark, Fettgewebe. Im Falle von Entzündungen, Ablagerungen oder Versorgungsstörungen in diesen Bereichen ist das ein außerordentlich wichtiger Wirkungsaspekt für den Anstoß von Heilungsprozessen. Ganzheitlich ausgedrückt wird DMSO deshalb gerne als Kanalöffner bezeichnet, weil es dabei ebenfalls anderen Stoffen ermöglicht besser „rein oder raus“ zu kommen.
DMSO & Co. – ein natürlicher Gesundheitswerkzeugkasten
Wenngleich uns die vielfältig regulierenden und regenerierenden Eigenschaften des DMSO schon außergewöhnlich vorkommen, so wird es noch einmal interessanter, wenn man andere Wirkstoffe in Kombination zu DMSO verwendet. Da es sich bei DMSO um einen Kanalöffner handelt, können andere Substanzen besser ankommen. Gleichzeitig können Toxine und Stoffwechselprodukte das Gewebe besser verlassen. Grundsätzlich lassen sich alle Mittel und auch Therapieverfahren mit DMSO kombinieren, um diese zu optimieren.
Dazu gehören: Salze wie zum Beispiel Magnesiumchlorid, Aminosäuren, Vitamine, Milchsäure, Jod (Lugolsche Lösung), Wasserstoffperoxid, Schwefel, Selen, kolloidales Silber, Hämatoxylin / Bengalrosa, Galactose, Grapefruitkern-Extract, Furfural, Chelat-Mittel, Borax, Alpha-Liponsäure, … mit DMSO vermischt anwenden.
Bei den Therapieverfahren Akupunktur, Hypnose, Stoßwellen, Ultraschall, Magnetfeld, Bioresonanz, Osteopathie und anderen wird die Kombination mit DMSO, meist als vorherige Einreibung, von vielen Therapeuten aufgrund der verbesserten Behandlungseffektivität geschätzt.
Handhabung und Anwendung der heilenden Flüssigkeit DMSO
DMSO Ph. Eur. kauft man für die äußerliche und orale Verwendung üblicherweise als pure, 99,9-prozentige Ware in Braunglasflaschen. Eine Konzentrationsangabe auf dem Etikett alleine, ohne die Zusatzbezeichnung Ph. Eur. stellt nicht sicher, ob es sich um geprüftes DMSO handelt, welches unbedenklich für gesundheitliche Zwecke eingesetzt werden kann!
In reiner Form, also pur und hochkonzentriert, wird DMSO jedoch nur in Ausnahmefällen verwendet, etwa um Warzen, Aphten, Herpesbläschen, Nagelpilz etc. punktuell zu betupfen. Bei der Handhabung von DMSO ist zu beachten, dass es aufgrund seiner guten Lösungseigenschaften von der Oberfläche fast aller Kunststoffmaterialien die beigemischten industriellen Produktionszuschlagstoffe wie UV-Stabilisatoren, Weichmacher, Formtrennmittel etc. aufnimmt. Nur der Kunststoff HDPE ist für Lagerung und Transport von DMSO zugelassen. Deshalb sollte man zum Abmessen, Mischen, Lagern und Anwenden, wenn immer möglich, Glas-, Metall-, oder Porzellanutensilien verwenden. Lässt es sich nicht vermeiden, zum Beispiel bei der Verwendung von Sprühköpfen, Spritzen, Pipetten, …, so sollten diese Kunststoffmaterialien zuerst mit einer kleinen Menge reinem DMSO vorgespült werden!
Dazu füllt man beispielsweise in die Sprühflasche einige Milliliter pures DMSO, setzt den Sprühkopf auf, schüttelt die Flasche mehrmals und betätigt den Sprühkopf einige Male. Dann wird diese Erstfüllung wieder verworfen. Analog kann man eine frisch ausgepackte Einmalspritze mit einer Teilmenge DMSO füllen, dann den Stempel bis zum Anschlag öffnen und die Spritze mehrfach schütteln, bevor man das verunreinigte DMSO wieder aus der Spritze drückt. Das Gleiche gilt für Flaschen, Pipetten, etc.. Achtung: Diese Methode ist selbstverständlich ausschließlich für die Benutzung von Utensilien für die äußerliche Anwendung oder orale Einnahme von DMSO geeignet! Anwendungen von DMSO für Injektionen oder Infusionen werden anders vorbereitet! Der typische „Auswascheffekt“ von DMSO auf Kunststoffoberflächen ist nämlich nur bei der Verwendung von hochkonzentriertem DMSO zu beobachten.
Führt man jedoch in Glasgeräten eine Vorverdünnung auf 20 % Prozent durch, das heißt 1 Teil DMSO plus mindestens 4 Teile gereinigtes Wasser, so verhält sich diese Mischung in Einwegspritzen oder Infusionsflaschen neutral. Deshalb werden die sterilen DMSO-Mischungen von der Viktoria Apotheke in Saarbrücken für Therapeuten in 50 ml Ampullen mit 15-prozentigem DMSO hergestellt. Diese DMSO-Flüssigkeiten, mit verschiedenen Zusätzen wie Magnesiumchlorid, Procain oder RMS, lassen sich also ohne weiteres mit den üblichen Laboreinwegartikeln handhaben und verwenden.
Verdünnung mit wässriger Lösung
Für die flächige, äußerliche Anwendung wird DMSO ebenfalls stets mit wässrigen Verdünnungsmedien gemischt. Bewährt haben sich dazu, je nach Behandlungsziel, vor allem Wasser, Magnesiumchlorid-Lösung 5 Prozent, Procain-Lösung 2 Prozent, isotonisches Meerwasser oder Eigenurin. Dabei kommen in der Regel Konzentrationen zwischen circa 75 Prozent und 10 Prozent, bezogen auf DMSO, zum Einsatz.
Hinweis: Mischt man DMSO mit wässrigen Lösungen, so kommt es zu einer erstaunlichen, spontanen Wärmeentwicklung – ein in diesem Ausmaß einmaliges physikalisches Phänomen. Der Grund dafür ist die Fähigkeit des DMSO, die Wasserstoffbrückenbindungen zwischen einzelnen Wassermolekülen zu lösen, so dass sich die vorher „gespeicherte“ Bindungsenergie als Erwärmung der Flüssigkeit zeigt. Dieser Effekt der Entkopplung von Wasserteilchen ist maßgeblich für die vielfältigen Wirkungen von DMSO, wenn es in den Körper gelangt. Molekulare Transportkanäle werden (wieder) frei geschaltet, und Wasser verändert seine Oberflächenspannung und Viskosität.
Da die Haut auf DMSO individuell sehr unterschiedlich mit einem Kribbeln, Jucken, leichter Rötung bis hin zu einem „Brennnessel-Gefühl“ reagiert, passt man die Konzentrationen dieser Mischungen einfach dem eigenen Hauttyp an. Wenn man spürt, dass eine Mischung an einer Hautstelle zu stark wirkt, so wäscht man sie ganz simpel mit Wasser wieder ab und verdünnt die DMSO-Flüssigkeit weiter, bevor man sie erneut anwendet. In der Regel verträgt man am Beinbereich höhere Konzentrationen als an Brust und Bauch. Am sensibelsten reagiert meist die Gesichts-, Hals- und Kopfhaut. Menschen mit heller/blauer Augenfarbe reagieren oft sensibler als diejenigen mit braunen Augen.
Beispiele für DMSO als Heilmittel und Hausmittel
Für die äußerliche Behandlung von Arthrose, Arthritis, Sehnenentzündungen und ähnlichen Erkrankungen an Fuß, Knie, Hüfte, Ellbogen, Hand- und Schultergelenken sowie Wirbelsäule vermischt man 4 bis 6 Teile DMSO mit 6 bis 4 Teilen Magnesiumchlorid-Lösung. Es handelt sich also bezogen auf DMSO um eine 40-prozentige Mischung. Diese trägt man einfach mit den Fingern, einem Naturhaarpinsel oder einer Sprühflasche großzügig am Gelenkbereich auf. Danach lässt man es idealerweise für wenigstens 30 Minuten, ohne Kleidung darauf, einwirken.
Die Magnesiumchlorid-Lösung, mit der hierbei das DMSO verdünnt wird, sollte 3,5 bis 12 Prozent Magnesiumchlorid enthalten. Dafür löst man 35 bis 120 Gramm Magnesiumchlorid in einem Liter destilliertem/salzfreien Wasser auf. Ebenso eignet sich natürlich Umkehrosmose Wasser.
Für die Behandlung von Narbenvermischt man 6 Teile DMSO mit 4 Teilen Magnesiumchlorid-Lösung oder Eigenurin. Der Narbenbereich wird mit dieser Mischung großzügig benetzt und man lässt für mindestens 30 Minuten einwirken. Sonderfall Bauchnabel: Diese erste Narbe jedes Menschen kann man unter Ausnutzung der oben beschriebenen, freiwerdenden Mischungs-Wärme sehr effektiv wie folgt behandeln: In bequemer Rückenlage gibt man zuerst 3 Tropfen Meerwasser oder Eigenurin in den Bauchnabel und danach 3 Tropfen DMSO.
Für ein Gesichtswasser, zur Hautregeneration, vermischt man 1 Teil DMSO mit 9 Teilen isotonischem Meerwasser. Diese Flüssigkeit kann man einfach nach dem Waschen aufsprühen oder mit einem Pad aufreiben. Das Gemisch aus DMSO und natürlichen Mineralien strafft die Haut, da es für eine verbesserte Wasseraufnahme sorgt und Gewebe stabilisiert. Nach dem Einziehen kann mit reinem Pflanzenfett oder Aloe gepflegt werden. Kontakt mit unerwünschten Hilfsstoffen in üblichen Kosmetika sollte man für wenigstens 2 Stunden vermeiden.
DMSO innerlichwird gerne bei Rheuma, Migräne, Blasenentzündung, Fibromyalgie oder auch Venenentzündungen, Arteriosklerose und neurodegenerativen Erkrankungen eingesetzt. Für die orale Anwendung werden circa 1 bis 5 Teelöffel DMSO in einem 0,3 Liter Getränk verrührt. Als Getränke kommen Wasser, Säfte, Smoothies oder Tee in Frage. In der Mischung mit Wasser hat DMSO einen bitteren, zwiebelartigen Geschmack. Beliebt ist auch die Mischung mit einer halben, gemixten Biozitrone auf 0,3 Liter mit Wasser, weil dies erfahrungsgemäß den algenartigen Geruch mildert, der durch die Verstoffwechselung von DMSO entsteht.
Eine weitere hilfreiche Form der DMSO Anwendung stellen Ohren- und Nasentropfen dar. Akute oder chronische (Mittel-)Ohrentzündungen, Sinusitis, Tinnitus, Nasenpolypen sind hierfür typische Indikationen. Als Ohren-/Nasentropfen hat sich eine DMSO-Konzentration von 15 Prozent bewährt. Das heißt es werden für 100 Milliliter Gesamtmenge, 15 Milliliter DMSO mit 85 Milliliter Verdünnungsflüssigkeit gemischt. Dies kann isotonisches Meerwasser, Eigenurin oder die schon erwähnte Magnesiumchlorid-Lösung sein.
Die Kombination von DMSO mit essentiellen Aminosäuren zeigt, auch in früheren Studien, überraschend positive Wirkung einerseits bei Entwicklungsstörungen, Lernschwierigkeiten, Down-Syndrom und andererseits bei allen neurodegenerativen Erkrankungen. Dazu werden diese Aminosäuren, als Pulver oder Presslinge bei vielen Internetshops erhältlich, einfach im zeitlichen Zusammenhang mit einer DMSO Anwendung verzehrt. Die DMSO Anwendung erfolgt zuerst, entweder äußerlich auf der Haut oder als verdünnte Trinklösung, wie beschrieben. Etwa 10 Minuten später werden dann die Aminosäuren verzehrt. Viele weitere Kombinationen mit DMSO und ein großes Anwendungskapitel nach Erkrankungen finden sich in dem Standardwerk „Das DMSO-Handbuch“.
Steriles DMSO als Heilmittel für Therapeuten
Für die Behandlung von Wunden sowie für DMSO-Anwendungen in Form von Infusionen oder Injektionen gibt es sterile Fertigmischungen in Ampullen bei der Viktoria Apotheke in Saarbrücken. Diese enthalten vorverdünntes DMSO zu 7,5 Gramm und wahlweise zusätzlich Magnesiumchlorid, Procain oder rechtsdrehende Milchsäure. Durch die Vorverdünnung kann der Ampulleninhalt ohne weiteres mit Kunststoffspritzen und anderem Laborzubehör gehandhabt werden.
Anwendungsfelder für Injektionen sind beispielsweise Neuraltherapie, Narbenbehandlung, Zahnfleischregeneration, Sehnenentzündungen, aber auch direkte Gelenkinjektionen für die Knorpelregeneration oder den Abbau von Stenosen.
Infusionen werden mit üblichen Kochsalz-Lösungen hergerichtet, in die der Ampulleninhalt überführt wird. DMSO-Infusionen können eine steilere Anflutung des Wirkstoffs im Kreislauf erzeugen als die orale Aufnahme. Sie werden gerne mit Procain, Vitaminen, Basen und anderen in der Naturheilkunde bewährten Infusionszusätzen kombiniert.
DMSO für Kräuter-Auszüge
Als Auszugsmittel für Pflanzen/Kräuter oder andere Naturmaterialien sollte man nicht Alkohol verwenden, sondern reines DMSO. DMSO hat ein mehr als doppelt so hohes Dipolmoment als Alkohol oder Wasser. Der Auszug wird also, allgemein gesprochen, wesentlich ganzheitlicher in Bezug auf die Gesamtheit der zur Verfügung stehenden Pflanzeninhaltsstoffe, wozu fettlösliche genauso wie wasserlösliche zählen.
Ob einjähriger Beifuß (Artemisia annua), Brennnessel, Mariendistelsamen, Kardenwurzel, Propolis oder Weihrauch, alle diese DMSO-Extrakte sind einfach und kostengünstig herstellbar sowie vielseitig in der Anwendung.
Zur Herstellung der vielen möglichen Extrakte wird das jeweilige Material, Pflanzen oder Sonstiges, einfach in einem Einmachglas mit DMSO überschichtet. Für einige Tage stehen lassen und dann durch ein weißes Baumwolltuch, einen Kaffeefilter, ein Metallsieb oder andere geeignete Trennverfahren separieren oder einfach dekantieren.
Die Artemisia annua/DMSO-Mischung beispielsweise wird zur Blutreinigung bei Parasitenbelastung ebenso eingesetzt wie zur Infektabwehr oder äußerlich auf Warzen und anderen Hautveränderungen.
Ein DMSO-Auszug aus Moosen (zum Beispiel Lebermoos) wirkt fungizid und wird deshalb bei Haut- oder Nagelpilzen eingesetzt. Moose teilen sich ihren Lebensraum mit Pilzen und benötigen deshalb Pilz abwehrende Stoffe. Das gesammelte Moos lässt man vor dem Einlegen in DMSO einen Tag trocknen, damit der Wasseranteil im Endprodukt nicht zu hoch ist.
DMSO/Propolis-Auszüge werden gerne zur Behandlung von Herpes, Pilzinfektionen, Borreliose, Quecksilberentgiftung des Nervensystems, allgemeines Stärkungsmittel und natürliche Einschlafhilfe genutzt.
Mögliche Nebenwirkungen der DMSO-Anwendung
In den meisten Fällen handelt es sich bei den beschriebenen Nebenwirkungen von DMSO eigentlich um Wirkungen. So wurde beispielsweise auf alten Beipackzetteln aus den 1980er Jahren die mögliche Hautrötung als Nebenwirkung genannt. Diese entsteht durch die Erweiterung der kleinsten Blutgefäße in der Haut und ist also eine erwünschte Wirkung. Da dieser Effekt jedoch bei unterschiedlichen Menschen sehr individuell ausfällt, ist es wichtig, diese möglichen Erscheinungen zu kennen. Braunäugige Personen spüren ein Kribbeln, Jucken oder auch Brennen nach äußerlicher DMSO-Anwendung auf der Haut oft wesentlich weniger als helläugige und „vertragen“ dadurch höhere DMSO-Konzentrationen.
Dieser Effekt hat mit dem Transport der natürlichen Hautfette „nach innen“ zu tun, weshalb es sich bei empfindlicher Haut empfiehlt, diese circa 1 Stunde danach mit natürlichen Fetten oder Aloe zu pflegen. Bei innerlicher Anwendung, oral oder per Infusion/Injektion, sind solche Hautempfindungen unbekannt. Eine andere (Neben-)Wirkung ist der mögliche vermehrte Speichelfluss. Auch dieser ist durch die Wirkung von DMSO zu erwarten, da es das vegetative Nervensystem in Richtung Parasympathikus, also „Heilung, Erholung, Ruhe, Verdauung“ lenkt, was die Drüsentätigkeit verstärkt.
Weitere Nebenwirkungen können sein: vorübergehender Schwindel, Kopfdruck, Müdigkeit. Auch dies ist durch die gefäßerweiternde Wirkung von DMSO erklärbar. Der oben beschriebene, vorübergehende Geruch nach Aufnahme von DMSO gehört ebenfalls zu den Nebenwirkungen, obwohl es auch Menschen gibt, bei denen er nicht entsteht. Der Geruch tritt nach jeder DMSO-Anwendung auf, gleichgültig, ob äußerlich oder innerlich, und ist natürlich abhängig von der Dosis.
DMSO mehr als siebenmal sicherer als Aspirin, wie kommt es zu diesem Vergleich?
Da DMSO am Anfang seiner therapeutischen Verwendung in den 1960er Jahren hauptsächlich als „Schmerzmittel“ betrachtet wurde und die vielen anderen Wirkungen noch nicht erforscht waren, wurde es in Sicherheitsbewertungen unter anderem mit ASS (zum Beispiel Aspirin) verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass es erst bei siebenmal höherer Dosierung von DMSO im Vergleich zu ASS zu möglichen Nebenwirkungen kommen kann – dadurch ist dieser Slogan entstanden.
Verträglichkeit mit Medikamenten?
Potenziell werden Medikamente, zusammen oder parallel mit DMSO verabreicht, ebenfalls in ihrer Wirkung verstärkt. Dies wird auch heute noch gerne genutzt, um zum Beispiel die Dosis von Cortison-Gaben reduzieren zu können. Solche Wechselwirkungen sind auch für verschiedene Antibiotika, Schmerzmittel (NSAR, Morphine/Opioide), Gold-Arzneien und Alkohol bekannt. Für die meisten heute üblichen Medikamente sind diese Wirkverstärkungen durch DMSO im Detail nicht erforscht. Es wird deshalb empfohlen, im Falle der gleichzeitigen Einnahme von verschiedenen Medikamenten mit kleinen Mengen DMSO zu beginnen. Fast fünf Jahre nach Erscheinen des Werkes „Das DMSO-Handbuch“ und unzähligen detaillierten Zuschriften und Rückmeldungen von begeisterten Anwenderinnen und Anwendern lässt sich resümieren, dass potenzielle Wechselwirkungen zu Medikamenten, außer den oben genannten, in der Praxis offensichtlich eine unbedeutende Rolle spielen und vermutlich nur bei längerer, hochdosierter Anwendung von DMSO auffallen.
DMSO verstehen
Wie kann man sich erklären, dass ein einziges Mittel so viele sich ergänzende Wirkungen bietet? Der Schlüssel zum Verständnis liegt im Bau des Moleküls beziehungsweise in dessen bio-physikalisch-chemischen Eigenschaften. DMSO, mit einem Schwefel-Zentralatom, um das sich ein Sauerstoffatom, zwei Methyl-Gruppen und ein sogenanntes nicht bindendes Elektronenpaar in Pyramidenform gruppieren, hat damit die gleiche räumliche Grundstruktur wie Wassermoleküle. Wasser ist die Lebensflüssigkeit schlechthin und per Definition ist unser Organismus mit mehr als 50 Prozent Anteil Wasser eine wässrige Lösung. Alle Transport- und Stoffwechselvorgänge in unserem Körper sind auf geordnete Wasserschichten an inneren Oberflächen wie Gefäße, Zellmembranen, -organellen, Enzymen, Basalmembranen, etc. angewiesen. Diese Ordnung basiert auf den physikalischen Eigenschaften von Wassermolekülen wie Polarität, Viskosität, Fließeigenschaften, Temperaturverhalten.
Wie wir in der Schule gelernt (gehört) haben, bilden Wassermoleküle untereinander aufgrund der hohen Polarität (1,84 Debey) sogenannte Wasserstoff-Brücken-Bindungen aus. Alle Wasserteilchen in einem Verteilungsraum haken sich also gegenseitig ein. Dies ist entscheidend für das Fließverhalten und die Viskosität von Wasser, vor allem im Gefäßsystem. DMSO-Teilchen haben jedoch eine Polarität von 3,96 Debey, also mehr als doppelt so hoch als Wasser! Dies hat, wenn DMSO in den Körper kommt, zwei einfache Konsequenzen: Erstens schieben sich die DMSO-Moleküle mühelos zwischen die Wasserteilchen und heben deren interne Wasserstoff-Brücken-Bindungen auf. Zweitens orientieren sich die Wasserteilchen daraufhin sphärisch um die „beliebten“, weil noch polareren, DMSO-Moleküle.
Beide Effekte verändern die Viskosität und das Fließverhalten der resultierenden Gesamtflüssigkeit grundlegend. Weiterhin nimmt DMSO aufgrund seiner sehr hohen Polarität sowohl wasserlösliche als auch fettlösliche Substanzen auf und vermittelt ebenso zwischen Fettgewebe und den anderen Verteilungsräumen. Auch dies vermag Wasser alleine nicht, weshalb Transportvorgänge bei chronischen Prozessen oft brachliegen.
Fazit
Das bewährte und frei verfügbare DMSO bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Anwendung im Bereich Gesundheit und Schönheit. Sowohl Therapeuten als auch Privatleute können damit, entweder als Einzelmittel oder in der Kombination mit anderen Therapieverfahren und natürlichen Stoffen, virtuos und kreativ umgehen. Der Erfahrungsschatz wächst dynamisch und viele AnwenderInnen teilen ihre DMSO-Rezepte und Erfolge inzwischen im Internet.
Buchempfehlung
Das Standardwerk „Das DMSO-Handbuch“ beschreibt Geschichte, Wirkweise und vor allem die praktische Anwendung dieser vielseitigen Heilflüssigkeit sehr ausführlich. Ärzte, Heilpraktiker, Physiotherapeuten, Osteopathen, Gesundheitsberater und auch medizinische Laien finden hier viele Anregungen, Fallbeispiele und Beschreibungen, um den Möglichkeiten, die mit DMSO und seinen verschiedensten Mischungen im Gesundheits- und Schönheitsbereich erzielt werden können, nahezukommen. Der Autor vereint, aufgrund seines Werdegangs, Wissen zu Pharmazie, Bio-Chemie, Physik und Medizin. Ein für medizinische Fachbücher nicht gewöhnlicher Schreibstil machen alle Fakten verständlich und die Lektüre neben der Wissensaneignung zu einem Vergnügen. Dosierungs- und Beschaffungsübersichten am Ende des Buches ermöglichen schnelles Nachschlagen. „Das DMSO-Handbuch“ ist mittlerweile in der siebten Auflage erschienen und hat zur Wiederentdeckung und Verbreitung dieser, seit mehr als 50 Jahren erforschten und bewährten, natürlichen Arznei maßgeblich beigetragen.
Über den Autor des Artikels
Dr. Hartmut Fischer studierte an der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Universität Würzburg, wo er im Fachbereich Organische Synthesechemie promoviert wurde. Berufsjahre in der Pharmaindustrie beförderten sein Engagement für die alternative Heilkunde. Forschung und Wissensverbreitung zu einfachen, natürlichen Substanzen, die sowohl in Praxen/Kliniken als auch zu Hause eigenverantwortlich angewendet werden können, stehen dabei im Fokus. Dr. Hartmut Fischer ist auch der Autor des „DMSO Handbuches“.
Kontakt:
Praxisinstitut Naturmedizin
https://www.pranatu.de
https://www.facebook.com/Praxis-Institut-Naturmedizin
LINK ZUM DMSO HANDBUCH
https://www.daniel-peter-verlag.de/shop/Das-DMSO-Handbuch-Verborgenes-Heilwissen-aus-der-Natur